Die Entwicklung der Lebenswerkstatt: zwangsläufige Planung und Umsetzung
des Schulhauses zu offenen Lernlandschaften – ein notwendiger, intensiver und
langer kollegialer Entwicklungsprozess.
In
der
folgenden
Abhandlung
möchten
wir
den
sich
über
Jahre
hinziehenden
und
noch
immer andauernden Entwicklungsprozess unserer Schule in Bechhofen beschreiben.
Ausgang
der
Veränderungen
war
die
Einführung
der
ersten
Ganztagesklasse
in
der
5.
Jahrgangsstufe
im
Schuljahr
2008.
Das
Zusatzangebot
für
den
Ganztag
wurde
ganz
klassisch
als
adaptives
Nachmittagsprogramm
ohne
jeglichen
Bezug
zum
Vormittagsunterricht
eingerichtet.
Dies
erschien
uns
von
Anfang
an
als
eine
sehr
unbefriedigende
Lösung.
Im
darauffolgenden
Schuljahr
kam
eine
weitere
Ganztagesklasse
ebenfalls
in
der
5./6.
Jahrgangsstufe
hinzu.
Der
Unterricht
fand
anfangs,
wie
gewohnt
in
den
Klassenzimmern
statt.
Durch
die
Einbeziehung
der
Arbeitsgemeinschaften
inhaltlich
in
den
Unterricht
und
zeitlich
mit
in
den
Vormittag
war
schnell
klar,
dass
das
klassische
Klassenzimmer
als
Unterrichtsort
der
Vergangenheit
angehört.
Als
erster
Schritt
wurde
dann
das
Zimmer
zwischen
diesen
beiden
Mittelschulklassen
zu
einer
Lernwerkstatt
umgestaltet,
um
unterrichtliche
Inhalte
dort
praktisch
erarbeiten
zu
können.
Die
Idee
der
Lebenswerkstatt
war
geboren.
Als
weitere
Schritte
wurden
Türen
zwischen
den
Klassenzimmern
durchgebrochen
und
der
Gang
vor
den
Klassenzimmern
mit
Mobiliar
bestückt.
In
der
Lernwerkstatt
wurden,
unterstützt
von
Tandem-Lehrkräften
und
externen
AG-Leitern,
unterrichtliche
Projekte
praktisch
umgesetzt.
Die
Schüler
erarbeiteten
ihre
Wochenplanaufgaben
sowohl
im
Klassenzimmer
als
auch
in
den
Gängen
und
im
Bereich
der
Lernwerkstatt
ihre
praktischen
Aufgaben.
Da
einige
Projekte
auch
Bezug
zur
Natur
hatten,
wurde
sehr
bald
die
Lernumgebung
erweitert.
Ein
Schulgarten
entstand
und
ein
Schulbiotop wurde angelegt.
Dieses
praxisorientierte,
lebensnahe
Arbeiten
wollten
wir
nun
ebenfalls
in
der
Grundschule
beginnen
und
es
wurde
im
Schuljahr
2011/2012
eine
erste
Ganztagesklasse
in
der
3.
Jahrgangsstufe
eingeführt.
Um
auch
dieser
Klasse
eine
Art
Lernwerkstatt
zu
ermöglichen,
wurden
die
Gänge
genutzt
und
die
Klassenzimmertüren
zwischen
den
Klassenzimmern
durchgebrochen.
In
dieser
Zeit
wurden,
von
den
5./6.
Ganztagesklassen
initiiert
und
durchgeführt,
weitere
„Lernräume
im
Freien“,
wie
z.B.
eine
Laborwerkstatt
im
Freien,
ein
Tipi-Dorf
oder
Bienenaufzuchtkästen
mit
einem
eigenen
Bienenvolk
angelegt.
Ein
ständiger
Begleiter,
maßgeblicher
Ratgeber
und
Unterstützer,
nicht
nur
im
finanziellen
Bereich, war von Anfang an die Hermann Gutmann-Stiftung Weißenburg.
Auf
diesem
Weg,
den
wir
als
gesamtes
Kollegium
gingen,
waren
uns
die
gemeinsamen
Fahrten
nach
Südtirol,
Chemnitz,
Holland,
Österreich
und
an
den
Bodensee
sehr
hilfreich
und
nützlich.
Dabei
besuchten
wir
innovative,
praxisorientierte
Schulen,
von
denen
wir
uns
viele
Anregungen
im
Hinblick
auf
Schulbau-
und
–
Konzept
holten.
Wir
erkannten
als
Kollegium immer deutlicher, dass
wir
diesen Weg
gemeinsam
gehen wollen.
Mittlerweile
gibt
es
an
unserer
Schule
von
der
1.
bis
zur
9.
Klasse
gebundene
Ganztagesklassen und auch im M-Bereich bieten wir offenen Ganztag an.
Nun
hatten
wir
das
Glück,
dass
unsere
Schule
2013
zunächst
außen
energetisch
und
2015/16
generalsaniert
wurde
Das
Kollegium
war
hierbei
von
Anfang
an
mit
in
die
Planung
eingebunden
und
wir
legten
in
vielen
gemeinsamen
workshops
mit
dem
Architekturbüro
Regner,
unserem
pädagogischen
Fachplaner,
Lernlandschaften
Doberer,
der
Gemeinde
Bechhofen
durch
BGM
Schnotz
und
einem
Planungsausschuss
des
Kollegiums
die
Richtlinien
fest.
Sehr
früh
hatte
damit
das
Kollegium
und
die
Schulleitung
Einfluss
auf
die
Neugestaltung
des
Schulhauses
und
es
gelang
von
Beginn
der
Planung
an
unsere
sehr
konkreten
pädagogischen
Ideen,
bereits
bestehenden
Bedürfnisse
und
Anforderungen
einzubringen
und
damit
offene
Lernräume,
Lernwerkstätten
und
flexibles
Mobiliar
zu
schaffen
bzw.
zu
erhalten.
Unser
schon
seit
langem
verändertes
Lern-
und
Lehrangebot
aber
auch
die
veränderte
Grundhaltung
des
Kollegiums
zu
Unterricht
und
praktischem
Lernen
erforderten
neue
Lehr-
und
Lernräume.
Es
entstanden
unsere
Lernlandschaften;
ein
offenes
Schulhaus
mit
viel
Licht,
großen
Marktplätzen,
Lernwerkstätten
und
optisch
transparenten
Klassenzimmern
mit
großen
Fensterflächen
sowohl
zu
den
Marktplätzen
als
auch
in
die
anliegenden
Räume.
Dort
kann
in
Ruhe
gearbeitet
werden
und
es
können
sich
Schüler
wie
Lehrer
gleichermaßen
wohlfühlen.
Ein
weiterer
und
wesentlicher
Vorteil
unserer
offenen
Lernlandschaften
besteht
darin,
dass
durch
den
wesentlichen
Gewinn
von
Lernraum
unsere
Schüler/innen
personell,
individuell
und differenziert optimal gefördert werden können.